Freitag, 26. Oktober 2012

funktionen der farbe

Die Lokalfarbe

ist die eigenfarbe des im bild dargestellten gegenstandes  unter „objektiven“ bedingungen / lichtverhaeltnissen. dies kann man auch in der malerei der renaissance beobachten.
Leonardo da Vinci: "Die Dame mit dem Hermelin", um 1490
 



 









 

 

Die Symbolfarbe

 Romanik: Giotto
liegt als bedeutende aussage „ueber“  dem gegenstand. worauf sie hinweist, ist den anschauungen der zeit zu entnhemen. ob z.B.  rot das daemonische  oder die freude, das leben versinnbildlicht  haengt von dem kontext und dem kulturkreis ab.
gold hat in der mittelalterlichen malerei einen eigenen wert.: das kostbare schlechthin, das ueberirdische, hinweis auf das goettliche oder den heiligen geist die symbolfarbe wird besonders im mittelalter verwendet.






 

Die Erscheinungsfarbe

Claude Monet, „Heuschober, Effekt bei Raureif“, 1891
gibt nur den optischen eindruck wieder. sie wird auch reflexfarbe genannt. der maler interessiert 
sich mehr fuer die reflexe, die farben, die auf dem gegenstand schillern, erscheinen, die atmosphaere. er interessiert sich nicht fuer die reale farbe des gegenstandes . dies ist vor allem im impressionismus der fall.






 Die eigenständige Farbe

ein merkmal der modernen malerei ist, daß sich farbe und form vom gegenstand geloest haben. diese trennung fuehrt auch zur verfremdung des gegenstandes. die farbe soll als eigenen wert wirken.  sie hat ihren eigenen ausdruck.
sie kommt besonders in den expressionistischen bildern zum ausdruck.

Franz Marc: Kämpfende Formen, 1914, Öl auf Leinwand, 91 x 131 cm


Vertiefende Informationen:

Funktionen der Farben

Selbstverständlich sind Farben ein elementares bildnerisches Mittel. Sie wurden in der Kunst in verschiedenen Zeitepochen zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Künstler suchten nach neutralen Formen, die es Farben erlauben, sich frei zu entfalten. Farbe und Form sind untrennbar . Die Farbe kann „formsteigernd“ oder „formauflösend“ eingesetzt werden. Die Farbe ist ein raumschaffendes und ein Kontrastmittel. Farbe ist in der Farbperspektive unersätzlich. Farbe ist Stimmungsträger und ein stilistisches „Machtmittel“. Gerade mit Hilfe der Farbe lassen sich Person – Gegenstand - Beziehungen sowohl auf expressive oder auf impressive Art symbolisch und real ausdrücken.
Menschen haben gelernt, Farbe als Informationsträger zu nutzen, sie als Kommunikationsmedium einzusetzen,z. B. in der Werbung, in der Gestaltung von Produkten, auf Reklametafeln oder auf Wegweisern. Wir haben gelernt, dass rote Beeren und Tomaten reif sind, dass braune Blätter im Sommer auf Trockenheit oder Krankheit deuten, dass Fliegenpilze ungesund sind. In der Tierwelt besitzt die Farbe wichtige Arterhaltungs- und Fortpflanzungsfunktion. Durch Farben signalisieren Männchen ihre Paarungsbereitschaft und machen Weibchen auf sich aufmerksam.
Farbe dient auch der Tarnung, der Anpassung an die Umgebung und sichert damit das Überleben. Farben helfen bei der Nahrungssuche und bieten Schutz vor natürlichen Feinden. Auch der Mensch hat manche Verhaltensmuster der Natur und der Tiere übernommen:
Er schminkt sich, färbt sich die Haare, sorgt für gebräunte Haut und bringt durch Körperbemalung (Riten, Feste, Kriegsbemalung) seine Kultur, gesellschaftliche Stellung, sein Unbewusstes zum Ausdruck. Farbe wird als Ausdruck der Freiheit, der sozialen  Stellung, des Reifestadiums einer Person verstanden.
Farbe wird in der Architektur nicht nur zu ästhetischen Zwecken eingesetzt, z. B. zur Verschönerung des so genannten Betongrau, sondern auch zu wohnlichen Zwecken, zur ästhetischen Gestaltung der Innenräume .
Natürlich wird in der Kommunikation, Werbung und Industrie auch die Symbolkraft der Farben genutzt und entsprechend in der Produktgestaltung, in der Mode, beim Design zur „Ver - Sinn - Bildlichung“ eingesetzt. Mit Hilfe der Farben kann man einem Produkt, einem Gegenstand, einer Botschaft Symbolkraft und Suggestivwirkung verleihen. Farben können Stimmungen und Gefühle hervorrufen, sie können z. B. Kaufentscheidungen emotionalisieren und gegen das Rationale beeinflussen.
Farben wirken anregend, verstärkend oder beruhigend, dämpfend.
Die Heilkraft der farbigen Edelsteine ist seit langem bekannt und wird in verschiedenen Zusammenhängen praktiziert. Zur Heilung werden farbige Auflagen oder Tücher auf die erkrankten Organ- oderHautstellen gelegt. Man kann die Farbe ebenso wie die Mu-sik mit therapeutischer Absicht wirken lassen.
Mit Farbharmonien, Farbrhythmen, Farbkompositionen und natürlich mit der Farbwahrnehmung und der Farbarbeit lassen sich Entspannung herbeiführen, Konzentration steigern, Aufmerksamkeit wecken, Stimmungen und Gefühle auslösen. Es ist leicht nach zuweisen, welche Farben bestimmte Krankheiten „bevorzugen“, z. B. Lila, Violett, Grau, Schwarz dürften die bevorzugten Farben der Depression sein. So kann man an-nehmen, dass die Komplementärfarben die Symptome solcher Erkrankungen mindern und die Heilung begünstigen. 
(Auszüge von: Petra Weingart Werneck
Würzburg 2001)










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